Geheimnis Ankeimen
Power statt sauer
- Im Idealfall essen wir 80 Prozent basische und 20 Prozent gute säurebildende Lebensmitteln.
- Alle tierischen Nahrungsmittel bilden Säure.
- Das wissen viele.
- Weniger bekannt ist, dass auch Getreideprodukte wie Brot, Haferflocken sowie Beilagen wie Reis, Nudeln, Pizza, etc. zu den Säurebildnern zählen.
- Lebensmitteln, die fast täglich auf unserem Speiseplan stehen!
- Sogar das gesunde und allseits empfohlene Vollkorngetreide oder auch Hülsenfrüchte, Nüsse und Saaten werden sauer verstoffwechselt.
Phytinsäure ist ein sekundärer Pflanzenstoff und kommt vorwiegend in proteinreichen pflanzlichen Lebensmitteln vor.
- Bei Getreide befindet sich die Phytinsäure vor allem in den Randschichten der Pflanze.
- Dort sind auch die meisten Mineralstoffe.
- Phytinsäure schützt das Korn.
- Sie wird von der Pflanze gebildet, um Mineralstoffe für künftige Keimlinge zu speichern.
- Dabei umschließt sie den Keim fest wie ein Panzer und die Aufnahme von anderen Nährstoffen wird gehemmt.
- Der Mensch kann Phytinsäure nicht aufspalten.
- Dadurch scheidet er an Phytinsäure gebundene Mineralstoffe wieder aus, ohne sie nutzen zu können.
- Somit kann trotz vermeintlich hoher Mineralstoff-Zufuhr ein Mangel entstehen.
- Die Phytinsäure zählt daher auch zu den Anti-Nährstoffen.
Beispiel:
Haferflocken enthalten Phytinsäure und Eisen. Wenn wir Haferflocken verdauen, wird das Eisen an die Phytinsäure gebunden. Der Körper kann nicht mehr so einfach darauf zugreifen
Was können wir dagegen tun?
- Durch Einweichen, Fermentieren oder Keimen von Lebensmitteln wird das Enzym Phytase aktiviert.
- Es baut die Phytinsäure ab und erhöht die Verfügbarkeit der vorher gebundenen Mineralstoffe.
- Besonders effektiv ist das „Ankeimen“.
- Darauf möchte ich näher eingehen:
Ankeimen/Keimung
Ankeimen ist zwar nichts Neues, aber bei uns so gut wie nicht bekannt. Auch ich wurde erst im Zuge meiner Ausbildung zur Säure-Basen Beraterin auf dieses Verfahren aufmerksam.
- Beim „Ankeimen“ wird durch Zugabe von Wasser der Keimprozess im Korn in Gang gesetzt. Mit Hilfe von Wärme, Wasser und Luft beginnen die Körner auszutreiben. Das Korn quillt dabei auf. Die Schale platzt und Wasser dringt ein. Das ruhende Korn wird sozusagen aus dem „Dornröschenschlaf“ geweckt. „Wach geküsst“ kann sich das darin schlummernde Potenzial entfalten.
- Durch Ankeimen wird Phytinsäure umgebaut. Sprich, in den Körnern bilden sich nun stoffwechselaktive Enzyme. Antinährstoffe werden abgebaut. Wichtige Mineralstoffe werden verfügbar. Durch anschließend schonende Trocknung bleiben die Enzyme dabei biologisch aktiv und der volle Nährstoffgehalt des Korns erhalten.
- Durch das Ankeimen werden die Vitalstoffe außerdem besser bioverfügbar. Das bedeutet, dass der Körper sie leichter und schneller aufnehmen kann.
- Gekeimtes Vollkorn ist optimal für die Verdauung. In der Schale des Korns sitzen die wertvollen Ballaststoffe. Sie sorgen für eine lang anhaltende Sättigung, regen die Verdauung an und und kontrollieren den Blutzuckeranstieg.
- Als zusätzliches PLUS können auch Proteine besser verwertet werden, da im Korn befindliche Enzymhemmer (Protease Inhibitoren) abgebaut werden. Diese blockieren normalerweise die Wirkung der eiweißspaltenden Enzyme. Dadurch wird die Eiweißaufnahme und -verwertung optimiert.
- Das gekeimte Korn enthält nun ein Maximum an lebenswichtigen Vitalstoffen: Antioxidantien, Vitamine, Mineralien, wichtige Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und hochwertiges Eiweiß. Studien zeigen, dass der Vitamingehalt an C, B1, B2, B6, E und K in gekeimten Saaten deutlich höher ist als in ungekeimten und sie enthalten sogar doppelt so viel an wertvollen Omega-3-Fettsäuren.
Getreide ist schwer verdaulich? Nicht mit Ankeimen!
- Durch den hohen Gehalt an Stärke werden Getreide, Nudeln und Reis zu gehaltvollen und sättigenden Beilagen.
- Stärke ist ein langkettiges Kohlenhydrat und muss im Verdauungsprozess erst langsam aufgespalten werden.
- Bei manchen Menschen führt das mitunter zu einem unangenehmen Völlegefühl und Beschwerden.
Durch das Ankeimen wird die schwer verdauliche Stärke bereits in Maltose (=Malzzucker) vorgespalten.
Getreideprodukte werden auf diese Weise bekömmlicher und das Völlegefühl wird gehemmt.
Zusätzlich wird durch die Maltose das Geschmacksaroma intensiver.
Es entsteht eine natürliche angenehme Süße.
Persönliches Resümee
- Mir schmecken gekeimte Flocken, Nudeln und Reis richtig gut.
- Mittlerweile sind sie ein fixer Bestandteil auf meinem Speiseplan.
- Sogar Brot gibt es in der keimten Variante und ist im ausgewählten Lebensmittelhandel erhältlich.
- Durch das Ankeimen kann ich das Optimum aus dem Korn für mich herauszuholen.
- Ich fühle mich vitaler und leistungsfähiger!
- Voller Power und kein bisschen sauer 😉
- Allerdings sind gekeimte Produkte noch eher ein Nischenprodukt.
- Man bekommt sie nicht so leicht.
- Auch der Preis ist gegenüber herkömmlicher Ware deutlich höher.
Frühstück
Für einen guten Start am Morgen ist für mich ein sättigendes und trotzdem leichtes Frühstück ganz besonders wichtig.
So habe ich genug Energie für den Tag.
Daher findet ihr dieses Mal Rezepte für einen Porridge/Haferbrei aus gekeimten Haferflocken.
Falls in der Früh wenig Zeit ist, kann der Brei bereits am Vortag zubereitet werden.
Dem Power Frühstück steht am nächsten Tag nichts im Wege.
Rezepte
Gekeimter Haferflocken Porridge
Zutaten Basis: (für 1 Person)
Basis
- 50 g gekeimte Haferflocken
- 200 ml Wasser
- 50 ml Hirsedrink oder andere pflanzliche Milchalternative
- 1 Prise Meersalz
- 50 g Trockenfrüchte und Nüsse nach Wahl
- Obst der Saison
Porridge „Saphira“
Als feurige wärmende Wintervariante zum Einheizen empfehle ich meine Porridge Saphira, die Feuergöttin.
Basis
- 1 TL Kurkuma,
- zuckerfreien getrockneten Ingwer,
- Prise Kardamom